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Die männlichen Geschlechtsorgane
Welche Aufgaben hat die Prostata, und wie sorgt der Körper für eine möglichst gleichbleibende Temperatur in den Hoden? Es lohnt sich, über die männlichen Geschlechtsorgane und ihre Funktionen bei der Fortpflanzung Bescheid zu wissen.
Der Penis
Der Penis besteht aus drei Schwellkörpern, die den Schaft bilden, und der Eichel. Etwa die Hälfte des Penis befindet sich im Inneren des Körpers. Die beiden Erektions-Schwellkörper liegen oben im Penis nebeneinander, der so genannte Harnröhren-Schwellkörper verläuft unten und verdickt sich vorn zur Eichel. Bei unbeschnittenen Männern ist die Eichel von der Vorhaut bedeckt, bei beschnittenen ist sie teilweise oder vollständig sichtbar.
Im Normalzustand ist der Penis weich. Bei einer Erektion fließt vermehrt Blut in die Schwellkörper. Der Penis richtet sich auf, wird größer und härter. Das sexuelle Lustempfinden und die männliche Zeugungsfähigkeit hängen nicht von der Größe des Penis ab.
Sowohl der Urin als auch das Sperma gelangen über die Harnröhre nach draußen. Die Harnröhre verläuft von der Blase durch die Prostata in den Harnröhren-Schwellkörper und führt als Öffnung in der Mitte der Eichel aus dem Penis heraus. Zwischen Blase und Prostata liegt um die Harnröhre herum ein Muskelring. Er hat zwei Funktionen: Zum einen verschließt er die Blase nach unten, sodass kein Urin herausfließen kann. Zum anderen sorgt er dafür, dass das Sperma bei einem Samenerguss den Weg durch den Penis nimmt und nicht in der Blase landet.
Muss der Mann Urin lassen, gibt der Muskelring die Harnröhre frei. Bei sexueller Erregung ist das jedoch nicht möglich. Aus einem erigierten Penis kann deshalb kein Urin austreten.
Die Hoden
Der Hodensack (Skrotum) umhüllt die beiden Hoden. Er befindet sich außerhalb des Körpers, weil die Samenzellen eine möglichst gleichbleibende Temperatur von knapp zwei Grad unter der normalen Körpertemperatur benötigen. Bei Kälte ziehen sich die Muskelzellen im Hodensack zusammen und rücken so die Hoden enger an den warmen Körper heran. Bei höheren Temperaturen weitet sich die Haut des Hodensacks, sodass die Hoden tiefer hängen. Dadurch sind sie weiter vom Körper entfernt und können besser abkühlen.
Die Hoden (Testes) bestehen aus zwei etwa pflaumengroßen Drüsen. Feine Samenkanälchen durchziehen das Innere der Hoden, in denen das männliche Sexualhormon Testosteron produziert wird. Es bewirkt die Ausbildung der männlichen Geschlechtsmerkmale. Ab der Pubertät erhöht sich die Testosteronproduktion rasch und treibt das Wachstum der äußeren Geschlechtsorgane voran. Die Samenkanälchen starten außerdem mit der Produktion von Samenzellen (Spermien).
Die beiden Nebenhoden (Epididymis) befinden sich an der Rückseite der Hoden und bestehen aus je einem vielfach gewundenen Kanal. Die Samenzellen gelangen aus den Hoden in die Nebenhoden, wo sie weiter ausreifen und gelagert werden.
Die inneren Geschlechtsorgane
An den Nebenhoden setzen die beiden Samenleiter an, etwa 25 Zentimeter lange, feine Röhrchen, die links und rechts des Penis durch die Leistenkanäle ins Körperinnere führen und Richtung Blase aufsteigen. Bevor sie zu beiden Seiten in die Prostata (Vorsteherdrüse) eintreten, verbinden sie sich mit den beiden Bläschendrüsen (Glandulae vesiculosae). Im Inneren der Prostata münden die Samenleiter schließlich in die Harnröhre, die durch den Penis nach draußen führt.
Die kastaniengroße Prostata liegt unter der Harnblase und umhüllt die Harnröhre wie ein Mantel. Bei sexueller Erregung mischen sich im Inneren der Prostata die Samenzellen mit den Sekreten der Bläschendrüsen und der Prostata zur Samenflüssigkeit (Sperma oder Ejakulat). Die Bläschendrüsen produzieren eine recht zähe Flüssigkeit, die die Samenzellen umhüllt und mit ausreichend Energie versorgt. Das Prostatasekret liefert den größten Anteil der Samenflüssigkeit und enthält Stoffe, die für die Beweglichkeit der Samenzellen sorgen.
Unterhalb der Prostata liegen die beiden erbsengroßen Cowper-Drüsen, die bei sexueller Erregung ein Sekret absondern, das die Menge der Keime in der Harnröhre verringert und die Eichel befeuchtet.
Kommt es zum Orgasmus, ziehen sich neben der Prostata auch die Samenleiter stark zusammen und bewirken einen Samenerguss (Ejakulation). Dabei wird das Sperma in die Harnröhre und durch den Penis weiter nach draußen gepresst.
Wenn über längere Zeit kein Samenerguss stattfindet, werden die Spermien von Immunzellen des Körpers wieder abgebaut oder durch einen unwillkürlichen Samenerguss (meist im Schlaf) nach draußen befördert.