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Grenzen setzen: Wie weit wollen wir gehen?
Den möglichen Misserfolg der Behandlung in Betracht zu ziehen, fällt nicht leicht. Dabei kann es entlasten, sich bereits vorab Gedanken über ein Leben ohne Kinder zu machen und auch die Dauer der Therapie zu begrenzen.
Zu Beginn der medizinischen Behandlung machen sich viele Paare noch kaum Gedanken über die Dauer der Therapie, die Anzahl der möglicherweise notwendigen Versuche oder wie sie ihr Leben ohne ein eigenes Kind gestalten können.
Sich vorab zu überlegen, welche Therapien man wie lange machen will und wo man eine Grenze setzt, kann jedoch mehr innere Ruhe und Sicherheit bringen. Je länger eine Kinderwunsch-Behandlung dauert, desto belastender wird sie häufig erlebt. Außerdem kommen Paare, die die Dauer und Art der Therapie begrenzen und mögliche Enttäuschungen mit einkalkulieren, mit fehlgeschlagenen Versuchen und unerfüllten Erwartungen oft besser zurecht.
Wenn der Kinderwunsch das Leben beherrscht
Manche Paare entscheiden vorab, wie weit sie gehen wollen, und erwägen auch Alternativen in ihrer Lebensplanung. Andere wollen trotz schlechter Chancen auf Erfolg die Kinderwunsch-Behandlung nicht selbst beenden und können sich keine Alternative zum eigenen Kind vorstellen.
Wenn sich das Denken nur noch um ein eigenes Kind dreht und der Kinderwunsch das Leben beherrscht, kann es hilfreich sein, gemeinsam oder für sich allein folgende Fragen zu beantworten:
- Aus welchem Grund möchten wir eigentlich ein Kind?
- Was bedeutet ein Kind für unser beider Selbstbewusstsein?
- Welche Erwartungen setzen wir in dieses Kind?
- Wie könnte unser Leben ohne ein eigenes Kind aussehen?
Durch die Beantwortung solcher Fragen lassen sich Perspektiven erweitern oder Alternativen erkennen, die den Druck auf das Paar mindern und ihm wieder mehr Handlungsspielraum ermöglichen.
Entscheidungen gemeinsam überprüfen
Oftmals ändern sich auch die Prioritäten während der Behandlung, und möglicherweise beantwortet ein Paar die Fragen zur Dauer der Behandlung oder der Anzahl der Versuche nach dem ersten Behandlungszyklus anders als zu Beginn. Vielleicht möchte einer der Partner noch einen weiteren Versuch wagen, während der andere die medizinische Behandlung lieber abschließen will. Deshalb ist es wichtig, immer wieder innezuhalten und getroffene Entscheidungen gemeinsam zu überprüfen.