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Krankheiten und Infektionen in der Schwangerschaft: COVID-19 (SARS-CoV-2)

Die COVID-Erkrankung wird von dem Virus SARS-Coronavirus-2 verursacht (auch SARS-CoV-2 genannt). Die Infektion kann wie eine leichte Erkältung verlaufen, aber auch eine schwere Lungenentzündung verursachen. Bei Schwangeren ist das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf erhöht. Außerdem kann es zu Komplikationen in der Schwangerschaft kommen.

Was sind die Symptome einer COVID-Infektion in der Schwangerschaft?

Auch bei Schwangeren verläuft eine COVID-Infektion meist mild. Sie haben dann ähnliche Symptome wie bei einer Erkältung, also Schnupfen, Husten, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen und vielleicht auch Fieber oder leichte Atemnot. Manche Schwangere reagieren auch mit Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf droht eine Lungenentzündung (Pneumonie). Im schwersten Fall müssen die Erkrankten auf der Intensivstation künstlich beatmet werden. Todesfälle sind bei gesunden Menschen unter 60 Jahren aber sehr selten.

Warum ist eine COVID-Infektion in der Schwangerschaft gefährlich?

Insgesamt sind schwere Verläufe bei schwangeren Frauen selten. Im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen ist das Risiko für einen schweren Verlauf allerdings erhöht. So mussten einer Studie von 2020 zufolge etwa 1 % der erkrankten Schwangeren auf einer Intensivstation aufgenommen werden, aber nur 0,4 % der Nicht-Schwangeren mit einer COVID-Infektion im vergleichbaren Alter. Das Risiko für Schwangere ist also etwa doppelt so hoch.

Auch eine künstliche Beatmung ist häufiger nötig als bei nicht schwangeren Frauen, besonders wenn zusätzliche Erkrankungen bestehen, beispielsweise Diabetes, Bluthochdruck oder bei starkem Übergewicht.

Eine COVID-Erkrankung in der Schwangerschaft kann auch für das ungeborene Kind gefährlich werden. So erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt. Die meisten Neugeborenen von COVID-erkrankten Schwangeren kommen aber gesund zur Welt. Sie müssen allerdings etwas häufiger auf einer Neugeborenen-Intensivstation behandelt werden.

Wie stecke ich mich mit COVID an und wie kann ich mich und mein Kind schützen?

Coronaviren werden über die Luft und Kontaktflächen übertragen. Man kann sich anstecken, wenn man mit einer infizierten Person länger im gleichen Raum ist oder Körperkontakt hat. Im Winter ist das Ansteckungsrisiko höher als im Sommer.

Den wichtigsten Schutz bietet die Impfung: Sie verhindert vor allem einen schweren Krankheitsverlauf. Wird eine ungeimpfte Frau schwanger, kann sie die Impfung im zweiten Schwangerschaftsdrittel nachholen. Bei geimpften Frauen mit einer Grunderkrankung kann eine jährliche Auffrischimpfung sinnvoll sein. Für Schwangere sollten nur mRNA-Impfstoffe verwendet werden.

Das Ansteckungsrisiko lässt sich durch das eigene Verhalten verringern:

  • Regelmäßiges Händewaschen verringert die Anzahl von Krankheitserregern auf der Haut. Insbesondere im Winter sollte man sich zusätzlich nicht in die Nase fassen oder die Augen reiben, damit Krankheitserreger auf den Händen nicht auf die Schleimhäute gelangen.
  • Bei Großveranstaltungen kommen viele Menschen zusammen. Gerade im Winter können dort Atemwegserreger zirkulieren. Wer eine Ansteckung vermeiden will, sollte einen Besuch überdenken.
  • Medizinische Masken und FFP2-Masken schützen vor einer Ansteckung und auch davor, dass eine erkrankte Person das Virus verbreitet. Wenn also der Partner oder die Partnerin an COVID erkrankt ist, hilft es, wenn er oder sie eine Maske trägt.
  • Wichtig ist, den Kontakt mit infizierten oder stark erkälteten Personen möglichst zu vermeiden.

Wie wird eine COVID-Erkrankung in der Schwangerschaft behandelt?

Da eine COVID-Erkrankung in jüngerem Alter oft nur leichte Symptome verursacht, ist meistens keine besondere Therapie notwendig. Wenn die Erkrankung schwerer verläuft, muss die Schwangere in einem Krankenhaus behandelt werden. Dort gibt es dann beispielsweise unterstützend Sauerstoff. In den seltenen sehr schweren Fällen kann auch eine künstliche Beatmung notwendig werden. Spezielle Medikamente wie Paxlovid bekommen Schwangere nur nach Abwägung im Einzelfall.

  • Schwangere Frauen haben bei einer COVID-Erkrankung ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.
  • Durch eine COVID-Erkrankung erhöht sich das Risiko für eine Frühgeburt.
  • Die Impfung schützt. Schwangere oder Frauen mit Kinderwunsch sollten geimpft sein oder die Impfung im 2. Drittel der Schwangerschaft nachholen.
Stand: 22.10.2024