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Starkes Schwangerschaftserbrechen (Hyperemesis gravidarum)
Übelkeit ist eine häufige Begleiterscheinung der Schwangerschaft. In ein bis zwei Prozent aller Schwangerschaften geht die Übelkeit jedoch mit starkem, lang anhaltendem Erbrechen einher.
Das Problem kann bis zur Mitte, in seltenen Fällen auch bis zum Ende der Schwangerschaft andauern. Betroffene Frauen müssen sich fünf- bis zehnmal am Tag erbrechen, unabhängig davon, was und wann sie etwas essen oder trinken. Sie verlieren häufig an Gewicht, sind nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt und leiden an Stoffwechselstörungen. Ohne Behandlung sind Schädigungen der Nerven- und Hirnfunktionen möglich.
Als Ursache des schweren Schwangerschaftserbrechens gelten die körperlichen und hormonellen Umstellungsprozesse durch die Schwangerschaft. Unter anderem steigt der β-HCG-Spiegel (humanes Choriongonadotropin), die Reizschwelle des Brechzentrums im Gehirn sinkt.
Zusätzlich können psychosoziale Faktoren die Dauer und Stärke des Erbrechens beeinflussen. Dazu gehören Ängste rund um die Schwangerschaft und Geburt, persönliche Konfliktsituationen – etwa wenn die Schwangerschaft unerwünscht ist – oder auch belastende Migrationserfahrungen.
Beim starken Schwangerschaftserbrechen kann eine medikamentöse Behandlung notwendig werden, in manchen Fällen auch ein Klinikaufenthalt und Infusionen, die dem Körper wieder Minerale und Vitamine zuführen.