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Beschwerden in der Schwangerschaft: Übelkeit und Erbrechen
Viele Frauen haben zu Beginn der Schwangerschaft mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen. Bei den meisten verschwinden die Beschwerden im Lauf des vierten Monats, bei manchen bleiben sie bis zum Ende der Schwangerschaft bestehen.
Was steckt hinter Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft?
Übelkeit in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ist häufig: 80 % aller Schwangeren sind davon betroffen. Bei 30 % kommt es dabei zu Erbrechen. Die Übelkeit tritt häufig morgens auf, kann aber auch zu anderen Tageszeiten einsetzen. Viele Schwangere beschreiben zudem eine Abneigung gegen bestimmte Gerüche oder Speisen, oftmals gegen Fleisch.
Es ist noch nicht geklärt, warum Frauen in der Schwangerschaft häufig übel ist. Eine Theorie lautet, dass der veränderte Hormonhaushalt dafür verantwortlich ist. Neue Untersuchungen liefern Hinweise darauf, dass der Anstieg des Hormons GDF-15 die Übelkeit verursacht. GDF-15 ist ein Botenstoff, der vom Baby produziert wird.
Diese These wird dadurch gestützt, dass bei höheren Hormonspiegeln (zum Beispiel bei einer Zwillingsschwangerschaft) verstärkt Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Früher wurde behauptet, dass Frauen vor allem dann übel sei, wenn sie die Schwangerschaft ablehnen. Für diese Aussage gibt es aber keine wissenschaftliche Grundlage. Gleichwohl gibt es Hinweise darauf, dass psychische Belastungen und die Stärke der Übelkeit zusammenhängen können.
Wann sind Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft gefährlich?
Bei den meisten Frauen enden die Übelkeit und das Erbrechen im 4. Schwangerschaftsmonat. Bei etwa 20 % der Frauen halten die Beschwerden die ganze Schwangerschaft über an. Gefährlich wird das Schwangerschaftserbrechen aber erst, wenn es in eine Hyperemesis gravidarum (schweres Schwangerschaftserbrechen) übergeht. Das heißt:
- Die Schwangere erbricht sich öfter als 5 Mal pro Tag.
- Die Schwangere nimmt dadurch mehr als 5 % Ihres Körpergewichts ab. Eine Schwangere mit 70 kg würde also 3,5 kg abnehmen.
- Die Übelkeit und das Erbrechen sind so stark, dass es der Schwangeren schwerfällt, zu essen oder zu trinken.
In diesem Fall sollte sich die Schwangere auf jeden Fall an den Arzt oder die Ärztin wenden. Mehr Informationen finden Sie im Text zur Hyperemesis gravidarum.
Was kann ich gegen Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft tun?
- Vielen Schwangeren hilft es, regelmäßig kleine Portionen zu essen. Umgekehrt kann ein leerer Magen die Übelkeit verstärken. Versuchen Sie deshalb, schon vor dem Aufstehen im Bett eine Kleinigkeit zu sich zu nehmen. Der Snack sollte auf dem Nachttisch bereit liegen.
- Meiden Sie sehr fettige, sehr süße oder sehr würzige Speisen. Auch der Verzicht auf Kaffee, schwarzen Tee und kohlensäurehaltige Getränke kann sich positiv auswirken.
- Finden Sie heraus, welche Gerüche bei Ihnen Übelkeit verursachen, zum Beispiel Parfüm oder bestimmte Essensgerüche.
- Ingwer kann die Übelkeit verringern – nicht aber das Erbrechen. Bis zu 2,5 Gramm Ingwer über den Tag verteilt (zum Beispiel als Kapsel) sind für schwangere Frauen unbedenklich.
- Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin B6.
- Besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen für Sie in Frage kommen.
Mit alternativen Heilmethoden sollten Sie vorsichtig sein: Viele der angebotenen „Pülverchen“ wurden bisher nicht auf ihre Sicherheit untersucht. Halten Sie vor der Einnahme also am besten Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.
Übelkeit und Erbrechen sind in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten häufig und ungefährlich. Bei diesen Anzeichen sollten Sie aber zu einer Ärztin oder einem Arzt gehen:
- Sie erbrechen öfter als 5 Mal pro Tag.
- Sie verlieren deutlich an Gewicht.
- Es fällt ihnen schwer, zu essen oder zu trinken.