Nach der Geburt: Erste Monatsblutung (Menstruation)
Nach der Geburt bleibt die Monatsblutung für einige Zeit aus. Die Hormonproduktion in den Eierstöcken muss sich erst wieder normalisieren, damit die Frau ihre Periode bekommt und wieder schwanger werden kann. Wie schnell das geschieht, hängt vor allem davon ab, ob und in welchem Umfang sie stillt.
Bei voll stillenden Frauen bildet der Körper vermehrt das Hormon Prolaktin, das für die Milchbildung zuständig ist. Prolaktin hemmt gleichzeitig die Bildung der Hormone, die für die Reifung von Eibläschen in den Eierstöcken und damit für die Auslösung des Eisprungs und den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut sorgen (FSH und LH). Je häufiger das Kind gestillt wird, desto höher ist der Prolaktinspiegel. Stillt eine Frau voll (mindestens sechsmal in 24 Stunden ohne Zufüttern, auch nachts), erhöht dies also die Wahrscheinlichkeit, dass der erste Eisprung nach der Geburt später eintritt. Er kann in Einzelfällen bis zu zwei Jahren ausbleiben.
Insgesamt sinkt mit der Zeit auch bei stillenden Frauen der Prolaktinwert (zusammen mit anderen Hormonwerten) langsam ab. Deshalb kann schon eine einmalige Stillpause in der Nacht dazu führen, dass es zu einem Eisprung kommt.
Wird acht Wochen voll gestillt, kehrt die Fruchtbarkeit schätzungsweise um die 15. Woche nach der Geburt zurück. Je mehr Zeit seit der Geburt vergeht, umso wahrscheinlicher wird ein Eisprung und damit auch die Möglichkeit, wieder schwanger zu werden.
Die erste Monatsblutung nach der Geburt bedeutet allerdings nicht immer, dass ein Eisprung stattgefunden hat. Sie ist aber ein deutliches Zeichen, dass die Fruchtbarkeit zurückkehrt.
Stillt eine Frau nicht oder nur teilweise, bekommt sie meist innerhalb der ersten drei Monate nach der Geburt, frühestens nach vier Wochen, ihre erste Periode. Bei mehr als der Hälfte der nicht stillenden Frauen tritt sie innerhalb der ersten sechs bis zwölf Wochen ein.