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Brustentzündung (Mastitis)
Mit Brustentzündung wird eine schmerzhafte Schwellung der Brust bezeichnet. Oft ist die Brust auch gerötet, an manchen Stellen verhärtet und überwärmt. Die Ursache ist meist eine bakterielle Entzündung der Brustdrüse. Die Körpertemperatur steigt auf über 38 Grad, die meisten Frauen fühlen sich richtig krank. Da die Muttermilch nicht richtig abfließen kann und sich staut, wird es für das Baby immer schwieriger, genügend Milch zu trinken. Eine Mastitis sollte nie ohne ärztlichen Rat oder die Begleitung durch eine erfahrene Hebamme behandelt werden.
Eine Brustentzündung wird verursacht durch einen Milchstau und/oder durch Bakterien, die in kleine Hautrisse in der Brustwarze und um sie herum eindringen. Eine ungünstige Stillposition, beständig wunde Brustwarzen, häufige Milchstaus und übermäßiger Stress können zu einer Brustentzündung beitragen.
Wie beim Milchstau sollte bei einer bakteriellen Brustentzündung das Baby weiter gestillt und der angestaute Milchvorrat in den Brüsten geleert werden, notfalls durch vorsichtiges Abpumpen. Dabei helfen warme Umschläge vor dem Stillen bzw. Abpumpen und kühlende Quarkumschläge danach sowie zwischen den Stillmahlzeiten. Unterstützend können die verhärteten Bereiche in der Brust sanft ausgestrichen werden, beim Stillen selbst oder unter der Dusche.
Die Milch der entzündeten Brust ist im Allgemeinen nicht gefährlich für das gestillte Baby. Sie kann aber anders schmecken, sodass manche Babys das Trinken verweigern. In diesem Fall sollte die nicht betroffene Brust nach Bedarf gegeben und die Milch der betroffenen Brust abgepumpt werden.
Falls sich die Beschwerden nicht innerhalb von 24 bis 48 Stunden deutlich bessern, werden meist Antibiotika eingesetzt. Welche Bakterien die Brustentzündung verursacht haben, sollte von ärztlicher Seite überprüft werden. Es wird dann ein entsprechendes Medikament verwendet, das auch mit dem Stillen vereinbar ist.
Wenn Streptokokken die Entzündung verursacht haben, wird manchmal empfohlen, die Milch aus der betroffenen Brust abzupumpen, wegzuschütten und 48 Stunden lang nur die nicht betroffene Brust zu geben. Falls notwendig, kann das Baby ein wenig Tee erhalten. Abstillen ist meist nicht notwendig. Im Gegenteil, denn sobald die betroffene Brust wieder gegeben werden kann, hilft das Stillen, die Entzündung schneller zum Abklingen zu bringen.
In schweren Fällen kann eine Brustentzündung zu einem eitrigen Abszess führen, der unter Umständen operativ behandelt werden muss.