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Der Mutterpass: Wichtiger Begleiter durch die Schwangerschaft

Der Mutterpass ist ein wichtiges Dokument während der Schwangerschaft. Dort finden sich alle Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen. In einem Notfall liefert der Mutterpass den Ärztinnen und Ärzten wichtige Informationen.

Was ist der Mutterpass?

© BZgA/HN/Eichhöfer

Der Mutterpass begleitet die Frau während der ganzen Schwangerschaft: Er ist wie eine kleine Gesundheitsakte, die die Frau am besten immer bei sich trägt. Ausgestellt wird der Mutterpass direkt bei der Erstuntersuchung in der Schwangerschaft, also entweder in der Frauenarztpraxis oder bei der Hebamme. Der Mutterpass enthält als Basisinformation alle Gesundheitsdaten der (werdenden) Mutter wie zum Beispiel die Blutgruppe oder den errechneten Termin im voraussichtlichen Geburtszeitraum. Im Verlauf der Schwangerschaft notieren die Frauenärztin, der Frauenarzt oder die Hebamme bei jeder Untersuchung alle weiteren wichtigen Daten. Der Mutterpass dokumentiert so den Verlauf der Schwangerschaft und wie sich das Kind entwickelt.

Treten Probleme in der Schwangerschaft auf oder bestehen besondere Schwangerschaftsrisiken, wird auch das in den Mutterpass eingetragen. Bei der Geburt können sich die Geburtshelferinnen und Geburtshelfer dann anhand des Mutterpasses ein Bild vom gesundheitlichen Zustand von Mutter und Kind machen. In medizinischen Notfällen verschafft der Mutterpass dem ärztlichen Personal schnell wichtige Informationen.

Sollten Sie Ihren Mutterpass nicht mehr finden, sind die bis dahin gesammelten Daten nicht verloren. Ihre Frauenärztin, Ihr Frauenarzt oder Ihre Hebamme muss alle Untersuchungsergebnisse auch in einem eigenen Dokumentationssystem speichern. Die Daten lassen sich also in einen neu ausgestellten Mutterpass übertragen. Verlieren Sie Ihren Mutterpass zwischen zwei Schwangerschaften, werden nicht alle Untersuchungsergebnisse nachgetragen. Vermerkt werden nur solche Ereignisse, die auch für die neue Schwangerschaft eine wichtige Information sind. Das könnten zum Beispiel eine vorangegangene Präeklampsie oder ein Notfallkaiserschnitt sein.

Die Informationen im Mutterpass sind nicht nur für die aktuelle Schwangerschaft, sondern auch für zukünftige Schwangerschaften wichtig. Ist Ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen, bewahren Sie den Mutterpass also am besten auf. Der Mutterpass in Papierform bietet Platz für zwei Schwangerschaften und lässt sich somit beim zweiten Kind einfach fortführen.

Mutterpass: In Papierform oder elektronisch?

Den Mutterpass gibt es in Papierform – oder theoretisch auch in elektronischer Form. Allerdings ist der elektronische Mutterpass noch nicht flächendeckend in der Praxis angekommen. Viele Frauenarztpraxen und Hebammen verfügen noch nicht über die technischen Voraussetzungen, um den E-Mutterpass auszulesen oder zu bearbeiten.

Bietet Ihre Praxis oder Hebamme den elektronischen Mutterpass (E-Mutterpass) an, können Sie selbst entscheiden, ob Sie den Mutterpass in Papierform oder als E-Mutterpass haben wollen.

Im E-Mutterpass stehen dann dieselben Informationen wie in der gedruckten Version. Geplant ist, dass der E-Mutterpass ein Teil der elektronischen Patientenakte ist. Schwangere sollen zudem alle Einträge im Mutterpass über eine App abrufen und dort auch komplette ärztliche Befunde und Ultraschallaufnahmen einsehen können.

Ausführlichere Informationen zum elektronischen Mutterpass finden Sie auf gesund.bund.de.

Im Laufe einer Schwangerschaft sollte möglichst nicht zwischen der Papierform und der elektronischen Form gewechselt werden. Nur so ist gewährleistet, dass wirklich alle Daten dokumentiert werden. Der E-Mutterpass macht zudem nur Sinn, wenn alle betreuenden Fachkräfte darauf Zugriff haben, also zum Beispiel Ihre Hebamme, die Frauenarztpraxis und Ihre Geburtsklinik. In einem Notfall könnte es außerdem passieren, dass die Ärztin oder der Arzt die elektronischen Daten nicht auslesen kann.

Wenn Sie sich für die Papierform entscheiden, ist es ratsam, den Mutterpass immer dabei zu haben. Nach der Geburt sollte er aufbewahrt werden, weil die Daten für weitere Schwangerschaften hilfreich sind.

Auf den Internetseiten des Gemeinsamen Bundesausschusses gibt es den Mutterpass auch in englischer Übersetzung.

    Stand: 13.06.2024