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- 13. bis 16. Schwangerschaftswoche
4. Schwangerschaftsmonat
Wie sich Ihr Baby entwickelt
Im vierten Schwangerschaftsmonat wächst das Ungeborene in rasantem Tempo weiter. Nun beginnt sich auch das zentrale Nervensystem zu entwickeln. Das ist die Grundlage dafür, dass der Fötus seine Bewegungen koordinieren kann, mit Reflexen auf bestimmte Reize reagiert und einen Gleichgewichtssinn ausbildet. Der Fötus bewegt sich jetzt hin und her, kann sich drehen und wenden – auch wenn Sie davon noch gar nichts spüren. Der Fötus ist rund um die Uhr aktiv, unterbrochen nur von kurzen Schlafphasen. Noch lebt er nicht nach einem Tag-Nacht-Rhythmus. Erst in ein paar Monaten wird das Ungeborene mehrstündige Schlafphasen einlegen.
Der Fötus schwimmt in der Fruchtblase. Sie besteht aus zwei Häuten und enthält das Fruchtwasser, eine salzhaltige und angenehm warme Flüssigkeit, in der er gut geschützt ist. Wird der Fötus größer, vermehrt sich auch das Fruchtwasser und die Fruchtblase wächst mit.
Bereits seit der elften Woche ist die Haut des Fötus schon weitgehend entwickelt und dem Leben im Wasser angepasst. Er wird von der sogenannten „Käseschmiere“ geschützt, die den ganzen Körper bedeckt. Sie besteht hauptsächlich aus Wasser, Hautfett und Hautzellen. Außerdem entsteht das sogenannte „Lanugohaar“– ein heller, weicher Haarflaum, der sich bald über den ganzen Körper erstreckt. Wahrscheinlich helfen die Härchen, die wasserundurchlässige und schützende „Käseschmiere“ am Körper zu halten.
Der wachsende Körper braucht nun mehr Stabilität. Die noch sehr weichen Knorpel werden allmählich härter, es bildet sich auch erstes Knochengewebe. Die Fingernägel werden sichtbar.
Am Ende der 16. Schwangerschaftswoche misst der Fötus etwa 14 Zentimeter vom Scheitel bis zum Steiß und wiegt um die 200 Gramm. Er ist nun also in etwa so groß wie ein Granatapfel.
Was sich bei der Schwangeren verändert
Vielleicht haben Sie sich in den ersten Wochen gewundert, dass Ihre Kleidung immer noch passt und Sie kaum zugenommen haben? Nun ist es so weit: Die ersten Kilos kommen. Die Gebärmutter ist inzwischen merklich gewachsen. Bei den meisten Schwangeren ist jetzt ein kleiner Bauch zu sehen.
Ab jetzt erhöht sich auch Ihr Kalorienbedarf um etwa 200 bis 300 Kilokalorien pro Tag (das entspricht etwa einem Käsebrot oder einer Portion Müsli).
Allmählich macht sich auch das zunehmende Gewicht des ungeborenen Kindes, der Plazenta und des Fruchtwassers bemerkbar. Heben, Tragen und langes Stehen belasten zunehmend die Beckenboden- und die Bauch- und Rückenmuskulatur.
Auch wenn sich die meisten Frauen im vierten Schwangerschaftsmonat recht gut fühlen, können Müdigkeit und Erschöpfung häufiger auftreten als vor der Schwangerschaft. Ein kurzes Schläfchen zwischendurch – oder auch einmal ein längerer Nachmittagsschlaf, wenn es der Alltag erlaubt – ist deshalb kein Luxus, sondern eine hilfreiche Erholung für die Schwangere.
Die Frauenärztin gefragt: Wieviel Gewicht nimmt eine Schwangere zu?
Während einer Schwangerschaft nehmen Frauen etwa 10 bis 16 Kilogramm zu. Dabei handelt es sich aber nur um Richtwerte. Schwangere, die etwas mehr oder weniger zunehmen, brauchen sich in der Regel keine Sorgen zu machen. Stärkere Abweichungen können aber ein Zeichen für Komplikationen sein. Hinter einer zu geringen Gewichtszunahme kann zum Beispiel eine Erkrankung der Mutter, eine Mangelernährung oder eine Wachstumsverzögerung beim Kind stecken. Der Grund für eine zu hohe Gewichtszunahme von mehr als zwanzig Kilogramm ist meist eine übermäßige oder falsche Ernährung (hier gibt es Tipps zur richtigen Ernährung in der Schwangerschaft). Eine auffällig schnelle Gewichtszunahme (etwa ein Kilogramm pro Woche) kann zum Beispiel auf eine Präeklampsie hinweisen.
Beschwerden im 4. Monat
Schon kurz nach dem Ausbleiben der Regel bemerken die meisten Frauen, dass ihre Brüste größer und fester werden. Das geht manchmal mit einem unangenehmen Spannungs- und Druckgefühl einher, die Brüste können beim Berühren auch besonders empfindlich sein. In den meisten Fällen lassen die Beschwerden nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel nach.
Massagen mit Pflegeölen wirken bei manchen Schwangeren lindernd. Wichtig ist ein gut sitzender BH mit breiten Trägern, der dehnungsfähig ist, nicht drückt und die wachsende Brust gut stützt.
Hier lesen Sie mehr dazu, wie sich der Körper in der Schwangerschaft verändert.
Viele Frauen bemerken im Verlauf der Schwangerschaft, dass Unterschenkel und Füße, aber auch der Genitalbereich, die Hände oder das Gesicht langsam anschwellen. Bei den Schwellungen handelt es sich nicht um eine Entzündung oder Fett, sondern um Wasser, das sich im Gewebe einlagert. Die Ursache: Bei Schwangeren fließt das Blut langsamer. Staut sich das Blut dann in den Gefäßen, wird der flüssige Anteil des Blutes durch die Wand der Blutadern in das umliegende Gewebe gedrückt.
Ob es sich bei einer Schwellung um ein Ödem handelt, kann die Schwangere selbst testen. Beim Druck mit dem Finger auf die Schwellung bleibt bei einem Ödem für kurze Zeit eine kleine Delle zurück. Die Ödeme werden durch alle Maßnahmen besser, die den Blutfluss anregen. Dazu zählen zum Beispiel Sport, aber auch das Tragen von Kompressionsstrümpfen oder das gelegentliche Hochlagern der Beine.
Mehr Tipps gegen Ödeme finden Sie im Artikel Beschwerden in der Schwangerschaft: Ödeme.
Die Frauenärztin gefragt: Sind Ödeme ein Grund zur Sorge?
Ödeme entwickeln sich in der Regel langsam und sind in der Schwangerschaft ganz normal. Sollten Ödeme plötzlich und zusammen mit erhöhtem Blutdruck auftreten, kann das aber auf eine Präeklampsie hinweisen.
Gehen einseitige Beinödeme mit Überwärmung, sichtbaren Hautveränderungen und Schmerzen einher, kann eine tiefe Venenthrombose dahinterstecken.
In diesen Fällen sollten Sie sich umgehend an Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wenden, um eine behandlungsbedürftige Ursache auszuschließen.
Welche Untersuchungen im 4. Monat anstehen
Hämoglobin-Untersuchung
Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wird der Hämoglobin-Wert der Schwangeren regelmäßig bestimmt und im Mutterpass unter „Hb“ eingetragen.
Hämoglobin ist der Farbstoff der roten Blutkörperchen und für den Transport des Sauerstoffs aus der Lunge in alle Körperzellen zuständig. Ist der Hämoglobin-Wert zu niedrig, ist das ein Hinweis auf eine Blutarmut (Anämie).
Bei einer leichten Anämie sind keine Auswirkungen auf das ungeborene Kind zu befürchten. Bei einer schweren Anämie kann es jedoch zu einer Frühgeburt kommen; auch ein zu niedriges Geburtsgewicht des Kindes ist in der Folge möglich.
Meistens steckt hinter der Anämie ein Eisenmangel. Dann verordnet die Ärztin oder der Arzt ein Eisenpräparat, meist als Tabletten. Damit es erst gar nicht zu einem Eisenmangel kommt, sollten Schwangere auf eine ausgewogene Ernährung achten. Lebensmittel mit hohem Eisengehalt sind Fleisch, aber auch Vollkorngetreide (Hafer, Hirse), Hülsenfrüchte, Nüsse, grünes Blattgemüse und Kräuter.
Urin-Untersuchung auf Zucker und Eiweiß
Zu jeder Routineuntersuchung in der Schwangerenvorsorge gehört auch die Untersuchung des Urins mithilfe eines Teststreifens. Sie gibt wichtige Hinweise auf mögliche Erkrankungen der Schwangeren. Getestet wird dabei, ob sich zu viel Glukose oder Eiweiß im Urin befinden. Eiweiß wird zum Beispiel dann in größeren Mengen ausgeschieden, wenn die Schwangere eine Präeklampsie hat. Glukose, also Zucker im Urin, kann ein Hinweis auf einen Schwangerschaftsdiabetes sein. Findet die Ärztin oder der Arzt einen erhöhten Wert, kann sie oder er weitere Untersuchungen einleiten.
Gesund bleiben
Impfungen: Schutz für Mutter und Kind
Impfungen sind ein wichtiger Schutz vor Infektionskrankheiten – auch und gerade für Schwangere. Denn bestimmte Infektionskrankheiten können eine Gefahr für die Schwangere, den Schwangerschaftsverlauf und das ungeborene oder neugeborene Kind sein. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt deshalb Frauen mit Kinderwunsch, schon vor einer geplanten Schwangerschaft ihren Impfschutz überprüfen zu lassen und fehlende Impfungen nachzuholen. Denn einige Impfungen können in der Schwangerschaft nicht vorgenommen werden (Impfungen mit sogenannten Lebendimpfstoffen, wie zum Beispiel gegen Windpocken).
Impfungen mit sogenannten Totimpfstoffen sind auch in der Schwangerschaft möglich, wobei möglichst erst ab dem vierten Schwangerschaftsmonat geimpft werden sollte. Die Impfungen gegen Grippe (Influenza) und Keuchhusten (Pertussis) werden von der STIKO ausdrücklich auch in der Schwangerschaft empfohlen. Beide Impfungen werden bei Schwangeren von den gesetzlichen und in aller Regel auch den privaten Krankenkassen bezahlt. Die Keuchhusten-Impfung wird zudem für alle Personen empfohlen, die mit dem Neugeborenen Kontakt haben (werden).
Auch die Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 wird Schwangeren ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel empfohlen, wenn sie nicht oder noch nicht vollständig geimpft sind. Das gilt sowohl für die Grundimmunisierung (erste und zweite Impfung) als auch für die Auffrischungsimpfung („Booster“-Impfung). Eine durchgemachte Infektion kann maximal eine Impfung ersetzen.
Mehr Informationen zu Impfempfehlungen in der Schwangerschaft finden Sie auf impfen-info.de
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- Hilfreiche Angebote, wenn Ihr Kind eine Beeinträchtigung hat
Manchmal erfahren Eltern schon früh in der Schwangerschaft, dass sie ein Kind mit einer Beeinträchtigung erwarten. In diesem Fall sind Sie nicht allein. Es gibt in der Schwangerschaft und nach der Geburt viele Angebote, die Sie unterstützen, den Alltag mit einem geistig oder körperlich beeinträchtigen Kind zu meistern. Hier finden Sie einen ersten Überblick über hilfreiche Angebote, falls ihr Baby beeinträchtigt ist. Außerdem gibt es viele Links zu Verbänden und Netzwerken, die Menschen mit einer Beeinträchtigung oder chronischen Krankheit und ihre Familien informieren und unterstützen.