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5. Schwangerschaftsmonat

Wie sich Ihr Baby entwickelt

Ultraschallbilder zeigen ab dem fünften Schwangerschaftsmonat unverkennbar, dass im Mutterleib ein kleiner Mensch heranwächst. Ohren, Nase, Mund und Augen sind am richtigen Platz, der Fötus hat ein deutlich kindliches Gesicht. Sein Geschmackssinn entwickelt sich jetzt: Ende des fünften Monats hat das ungeborene Kind zehnmal mehr Geschmacksknospen im Mund als nach seiner Geburt – auch am Daumen kann es schon lutschen. Manche Frauen spüren vielleicht sogar die ersten leichten Kindsbewegungen. Für das Baby selbst ist das gar nichts Besonderes. Es macht nur sein übliches Training. Am Ende dieses Monats ist es etwa so groß wie eine Honigmelone und wiegt 400 Gramm. Seine Geschlechtsorgane haben sich so weit entwickelt, dass die Ärztin oder der Arzt die Vulvalippen (Schamlippen) oder den Penis mit einem Ultraschallgerät erkennen kann, wenn der Fötus gerade günstig liegt.

Die Entwicklung des Babys im Körper

17. bis 20. Schwangerschaftswoche

21. bis 24. Schwangerschaftswoche

25. bis 28. Schwangerschaftswoche

29. bis 32. Schwangerschaftswoche

33. bis 36. Schwangerschaftswoche

37. bis 40. Schwangerschaftswoche

Was sich bei der Schwangeren verändert

In den mittleren Schwangerschaftsmonaten beginnt der Bauch sich deutlich zu wölben. Nun ist die Schwangerschaft auch für Außenstehende allmählich zu erkennen. Jetzt müssen Schwangere damit rechnen, dass die Familie, der Freundes- oder Kollegenkreis Fragen stellt, Ratschläge erteilt und vielleicht auch Bedenken zu einzelnen Entscheidungen äußert. Das kann lästig sein, geht aber meist auch mit wachsender Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme einher.

Mit dem wachsenden Bauch nimmt auch der Druck auf die inneren Organe zu, etwa auf die Harnblase. Die Schwangere muss nun immer öfter auf die Toilette oder verliert sogar manchmal unfreiwillig kleinere Mengen Urin. An Brust, Bauch und Hüften können sich durch die Dehnung der Haut bläulich schimmernde Schwangerschaftsstreifen bilden. Einmal entstanden, verschwinden sie nie wieder ganz, verblassen aber nach der Geburt und gehen in einen unauffälligeren silbrigen Farbton über.

Weil das Blut nicht mehr so leicht zirkuliert wie vor der Schwangerschaft, kommt es manchmal zu Schmerzen oder einem Stechen in den Beinen, Besenreisern und Krampfadern.

Beschwerden im 5. Monat

Die Symphyse (Schambeinfuge) ist die vordere Verbindung der beiden Beckenhälften. Bei Bewegung haben nicht wenige Schwangere an dieser Stelle Schmerzen, vor allem beim Gehen oder Treppensteigen. Auch direkt ausgeübter Druck auf die Symphyse kann wehtun. Symphysen-Schmerzen treten häufig bei Schwangeren auf, die ihr zweites oder ein weiteres Kind bekommen, typischerweise ab Mitte der Schwangerschaft. Die Schmerzen können bis in die Hüften und Beine ausstrahlen. Manchmal sind sie so stark, dass jede Bewegung schwerfällt. Oft haben die Frauen zusätzlich Rückenschmerzen.

Wenn Sie Schmerzen im Bereich der Symphyse haben, stehen Schonung und Entlastung im Alltag an erster Stelle. Außerdem gibt es unterschiedliche Behandlungsansätze. Dazu zählen zum Beispiel Beckenbodenübungen oder andere Übungen, die das Becken stabilisieren können. Viele Schwangere mit Symphysen-Problemen finden zudem das Tragen eines Schwangerschafts-Stützmieders oder eines Beckengurts angenehm.

Hier finden Sie weitere Informationen darüber, wie sich der Körper in der Schwangerschaft verändert.

Viele Frauen haben nun das Bedürfnis mehr zu schlafen als vor der Schwangerschaft. Doch nicht selten haben sie Probleme damit. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass sie nachts nun häufiger auf die Toilette müssen. Oder es liegt am wachsenden Bauch: Schwangere finden oft nur schwer eine bequeme Schlafposition und wachen auf, wenn sie ihre Lage wechseln müssen. Zudem sind die Schlaf-Wach-Phasen des Ungeborenen kürzer als die mütterlichen. Das Baby wird deshalb manchmal ausgerechnet dann aktiv, wenn die Frau schlafen möchte. Es kann auch sein, dass Schwangere in der Nacht wach liegen, wenn Gedanken an die Geburt oder die Zeit danach auftauchen.

Der Hebammentipp: Besser schlafen
Legen Sie sich ein paar Kissen zurecht: Auf der linken Seite zu liegen, mit einem Kissen zwischen den Knien, unter dem Bauch und im Rücken, finden viele Schwangere bequem. Auch Rückenschmerzen treten dann seltener auf. Zudem kann eine wärmende Auflage im unteren Rückenbereich schlaffördernd wirken.

Vorsichtig sollten Sie mit frei verkäuflichen Arzneimitteln sein. Sie enthalten meist Baldrian, Hopfen, Melisse oder Passionsblume, oft aber auch Alkohol. Lassen Sie sich vor der Einnahme also gut beraten.

Welche Untersuchungen im 5. Monat anstehen

Die zweite Ultraschalluntersuchung: Mehrere Optionen

Bei der zweiten Ultraschall-Untersuchung zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche können die werdenden Eltern sich entscheiden: Möchten wir das Geschlecht unseres Babys erfahren? Die Geschlechtsorgane des Babys sind inzwischen nämlich gut sichtbar ausgebildet. Nur manchmal liegt das Baby während des Ultraschalls so ungünstig, dass die Ärztin oder der Arzt die Geschlechtsorgane nicht erkennen kann.

Zudem können die Eltern zwischen zwei Untersuchungen wählen: der Basis-Ultraschalluntersuchung und der erweiterten Basis-Ultraschall-Untersuchung.

Bei der Basis-Ultraschall-Untersuchung wird vor allem die altersgerechte Entwicklung des Kindes überprüft. Einzelne Organe werden dabei nicht genauer auf eventuelle Fehlbildungen untersucht. Gemessen werden die Größe von Kopf und Bauch sowie die Länge des Oberschenkelknochens. Außerdem wird die Fruchtwassermenge bestimmt, die Herzaktion geprüft und die Lage der Plazenta in der Gebärmutter kontrolliert. Ergeben sich Auffälligkeiten, lassen sie sich durch weitere Untersuchungen abklären.

Bei der erweiterten Basis-Ultraschalluntersuchung werden zusätzlich Kopf, Hirnkammern und Kleinhirn genauer angeschaut und das Größenverhältnis von Brustkorb und Herz gemessen. Kontrolliert werden außerdem die Lage und Größe der Herzkammern. Geprüft wird auch, ob die Bauchwand und die Wirbelsäule geschlossen und Magen sowie Harnblase sichtbar sind.

Mehr zu Ultraschall-Untersuchungen in der Schwangerschaft erfahren Sie unter "Ultraschall-Untersuchungen in der Schwangerschaft"

Gesund bleiben

Schwanger auf Reisen

Falls Sie ein paar Tage wegfahren möchten oder einen Urlaub planen, ist der fünfte Monat dafür im Allgemeinen besonders gut geeignet. Hatten Sie mit Anpassungsschwierigkeiten zu kämpfen, so sind diese jetzt meist vorbei – und Ihr Bauch ist noch nicht zu groß und unbequem. Einiges spricht dafür, nicht zu weit wegzufahren: Ihr Körper muss sich dann weniger umstellen und an ein anderes Klima oder an andere Lebens- und Ernährungsweisen gewöhnen.

Bei allen längeren Reisestrecken im Sitzen tut es gut, Kompressionsstrümpfe zu tragen. Die Durchblutung in Ihren Beinen können Sie auch dadurch ankurbeln, indem Sie Ihre Zehen hochziehen oder die Füße von den Fersen bis zu den Zehen abrollen – und zurück.

Auch Flugreisen sind im mittleren Schwangerschaftsdrittel noch gut möglich. Allerdings ist die Strahlenbelastung im Flugzeug leicht erhöht – vergleichbar mit der im Hochgebirge. Das Bodenpersonal darf beim Einchecken darauf bestehen, Ihren Mutterpass zu sehen. Nach der 34. bis 36. Woche (je nach Airline) werden Schwangere im Flugzeug nämlich nicht mehr oder nur mit ärztlicher Ausnahmegenehmigung mitgenommen. Die Fluggesellschaften möchten das Risiko einer eventuell vorzeitigen Geburt an Bord nicht eingehen. Ab dem achten Monat verlangen sie meist ein aktuelles frauenärztliches Attest, das den unkomplizierten Schwangerschaftsverlauf und die Flugtauglichkeit der Schwangeren bescheinigt.

Die Frauenärztin gefragt: Gibt es auf Reisen besondere Gesundheitsrisiken?
Sicher reisen Sie, wenn am Urlaubsort die medizinischen Behandlungsmöglichkeiten gut sind. Bei Fernreisen gilt es außerdem zu bedenken, dass es vor Ort zahlreiche Infektionsrisiken geben kann und möglicherweise Impfungen oder eine Prophylaxe gegen Malaria notwendig sind. Aufenthalte in Malariagebieten sollten während der Schwangerschaft möglichst vermieden werden. Klären Sie die Verträglichkeit der Impfstoffe für das Ungeborene in Ihrer Arztpraxis ab. Ebenfalls ein Risiko: Magen-Darm-Infektionen und der damit verbundene Wasserverlust.

Arbeit, Recht & Finanzen

  • Urlaubsanspruch bleibt

    Apropos Urlaub: Wahrscheinlich haben Sie sich inzwischen schon darüber Gedanken gemacht, wie sich der Mutterschutz und ein mögliches Beschäftigungsverbot auf Ihren Urlaubsanspruch auswirken. Beides ändert nichts daran, wieviel Urlaub Ihnen zusteht. Gerechnet wird also, als ob Sie in dieser Zeit ganz normal gearbeitet hätten. Auch Ihr Resturlaub verfällt nicht. Sie dürfen die nicht genommenen Urlaubstage mitnehmen – sogar bis nach der Elternzeit.

Stand: 13.06.2024
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