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7. Schwangerschaftsmonat

Wie sich Ihr Baby entwickelt

Ihr Bauch wächst auch im siebten Schwangerschaftsmonat weiter – und mit ihm das Kind darin. Manchmal können Sie jetzt schon von außen einen kleinen Fuß oder Arm durch die Bauchdecke hindurch spüren und fühlen, wie das Baby strampelt. Das Skelett wird noch härter und stabiler, die Finger- und Zehennägel werden fester und das kleine Gesicht ist bereits ganz ausgebildet. Nun öffnen sich auch die Augenlider, die in den vergangenen Monaten die Augen geschützt haben. Das Kind kann sogar schon blinzeln! Das Gehör ist jetzt so weit entwickelt, dass es Geräusche wahrnehmen kann – zuerst die mütterlichen Magen- und Darmgeräusche, später auch Laute von außerhalb.

Noch ist das ungeborene Kind zart. Seine Haut erscheint runzelig, weil es an Fettgewebe fehlt. Das ändert sich in den folgenden Wochen bis zur Geburt: Es wächst zwar nur noch weniger als zwei Zentimeter pro Woche, aber dafür legt es alle sieben Tage rund 200 Gramm an Gewicht zu.

Am Ende des siebten Monats ist das Kind 35 Zentimeter groß (Scheitel-Fersen-Länge) und wiegt rund 1200 Gramm. Es hat also ungefähr die Größe und das Gewicht eines Blumenkohls.

Käme Ihr Kind in der 28. Woche mit einem ungefähren Gewicht von rund 1000 Gramm und einer Größe von etwa 35 Zentimetern zur Welt, hätte es mit einer intensivmedizinischen Betreuung bereits gute Überlebenschancen.

Die Entwicklung des Babys im Körper

25. bis 28. Schwangerschaftswoche

29. bis 32. Schwangerschaftswoche

33. bis 36. Schwangerschaftswoche

37. bis 40. Schwangerschaftswoche

Was sich bei der Schwangeren verändert

Für die werdende Mutter wird jetzt vieles beschwerlicher. Der wachsende Bauch schränkt zunehmend die Beweglichkeit ein und gibt ein gemächlicheres Lebenstempo vor.

Allmählich wird es auch schwierig, eine entspannte Position zum Schlafen zu finden, denn auch im Bett ist der Bauch im Weg. Für viele Frauen ist es jetzt am bequemsten, zum Schlafen auf der Seite zu liegen, ein Knie anzuziehen und das andere Bein auszustrecken. Zusammengerollte Kopfkissen, eine Stillrolle oder spezielle Stützkissen helfen, eine angenehme Schlafposition zu finden.

Schlafprobleme, Müdigkeit und die zunehmende körperliche Belastung wirken sich bei manchen Schwangeren nun auch auf die Konzentrationsfähigkeit aus. Vergesslichkeit und Zerstreutheit können aber auch andere Gründe haben. Manche Fachleute vermuten, dass hormonelle Veränderungen die Hirnleistung in der Schwangerschaft vorübergehend herabsetzen können, also zum Beispiel in Bezug auf Gedächtnis und Entscheidungsfindung. Andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen an, dass Frauen während der Schwangerschaft lediglich ihren Blickwinkel verändern: Sie richten ihre Aufmerksamkeit nun einfach vom Beruf und Alltag weg auf das Kind und sich und die Zeit danach.

Beschwerden im 7. Monat

Frühgeburten sind gar nicht so selten: Etwa fünf bis zehn Prozent aller Kinder kommen schon vor der 37. Woche auf die Welt. Bei mehr als vierzig Prozent aller Frühgeburten sind die Ursachen dafür unklar.

Wenn die Gefahr für eine Frühgeburt rechtzeitig erkannt wird, gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, sie zu verhindern oder zumindest die Geburt möglichst lange hinauszuschieben. Dies ist wichtig, da sich das Kind während der Schwangerschaft sehr schnell entwickelt: Jeder Tag, an dem es weiter im Mutterleib heranwächst, zählt. Generell sind die Chancen für ein gesundes Baby umso besser, je reifer das Kind bei der Geburt ist.

Inzwischen hat sich die Neugeborenen-Intensivmedizin sehr entwickelt. Deswegen haben sich die Behandlungsmöglichkeiten auch von extrem früh geborenen Kindern erheblich verbessert. Ab der 28. Woche liegen die Überlebenschancen eines Babys schon bei 95 Prozent. Und die meisten Frühgeborenen entwickeln sich später ohne bleibende Schäden.

Mehr Informationen finden Sie unter "Frühgeburt: Wenn es der Nachwuchs eilig hat".

Häufigeres Wasserlassen während der Schwangerschaft ist ganz normal – sehr viele Schwangere berichten davon. Bis zu sieben von zehn Schwangeren verlieren außerdem ab und zu ungewollt Urin, vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft und wenn sie bereits ein Kind geboren haben.

Die Blasenschwäche hat vor allem mit dem zunehmenden Druck der Gebärmutter auf die Blase zu tun, zusätzlich auch mit hormonellen Veränderungen. Denn auch der Verschluss der Blasen-Schließmuskeln wird hormonell beeinflusst. Steigt der Druck auf die Blase und den stützenden Beckenboden, etwa bei schnellen Bewegungen oder beim Lachen, Husten oder Niesen, kann ungewollt Urin austreten.

Mehr Informationen zu einer Blasenschwäche finden Sie im Text „Beschwerden in der Schwangerschaft: Blasenschwäche“.

Der Hebammen-Tipp: Frühzeitig den Beckenboden kräftigen
In vielen Fällen hilft es bei Blasenschwäche, schon während der Schwangerschaft die Beckenbodenmuskulatur zu kräftigen. Beckenbodentraining kann außerdem einen positiven Einfluss auf die Geburt haben. Ihre Hebamme kann Ihnen Übungen zeigen und Empfehlungen geben, wie Sie den Beckenboden im Alltag kräftigen. Eine Anleitung zum Training des Beckenbodens ist häufig auch Teil von Kursen zur Geburtsvorbereitung.

Hier finden Sie Wissenswertes und Hilfreiches rund um den Beckenboden.

Welche Untersuchungen im 7. Monat anstehen

Tests auf Schwangerschaftsdiabetes

Manchmal ist der Blutzucker einer Schwangeren erhöht, auch wenn sie bislang keinen Diabetes hatte. Ärztinnen und Ärzte sprechen dann von einem Schwangerschaftsdiabetes. Diese Erkrankung kann dazu führen, dass das Kind im Mutterbauch größer wird als üblich. Dadurch ist die Geburt möglicherweise schwieriger und es kommt häufiger zu einem Kaiserschnitt. Außerdem ist das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen höher, etwa für Harnwegsinfektionen oder eine Präeklampsie. Schwangeren wird deshalb empfohlen, ihren Blutzucker in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche testen zu lassen.

Dafür muss die Frau ein Glas Wasser mit fünfzig Gramm Zucker trinken. Nach einer Stunde wird der Zuckerwert im Blut gemessen. Liegt der gemessene Wert im Normalbereich, ist die Untersuchung abgeschlossen. Ist der Wert zu hoch, folgt ein zweiter Trinktest mit 75 Gramm Zucker, bei dem die Schwangere nüchtern sein muss und insgesamt dreimal der Blutzucker im Abstand von jeweils einer Stunde bestimmt wird. Nur wenn auch der zweite Test auffällig ist, steht die Diagnose „Schwangerschaftsdiabetes“ fest.

Die Frauenärztin gefragt: Wie wird ein Schwangerschaftsdiabetes behandelt?
Steht die Diagnose fest, erhält die Schwangere zunächst eine Beratung, wie sie ihre Ernährung und ihre Gewohnheiten anpassen sollte. Oft genügen eine Ernährungsumstellung und mehr Bewegung, um den Blutzucker zu kontrollieren. Manchmal ist es auch nötig, Insulin zu spritzen. Damit die Schwangere optimal betreut ist, wird sie nach der Diagnosestellung in eine diabetologische Praxis überwiesen und dort zusätzlich während der gesamten Schwangerschaft weiter betreut.

Gesund bleiben

Sex in der Schwangerschaft

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, in der Schwangerschaft Sex zu haben. Das ungeborene Kind ist durch die Gebärmutter und das Fruchtwasser gut geschützt und nimmt bei Geschlechtsverkehr keinen Schaden.

Bei bestimmten Schwangerschaftsrisiken kann es aber nötig sein, beim Sex auf das Eindringen des Penis in die Vagina (Scheide) zu verzichten. Dazu zählen Infektionen der Vagina, Blutungen, vorzeitige Wehen und ein ungünstig liegender Mutterkuchen (beispielsweise eine Plazenta praevia).

Wann darüber hinaus noch Vorsicht geboten ist und wie sich das Erleben von Sexualität während der Schwangerschaft verändern kann, lesen Sie unter „Sex in der Schwangerschaft“.

Arbeit, Recht & Finanzen

  • Wenn die Geburt immer näher rückt, gibt es auch organisatorisch einiges zu regeln. So müssen sich die werdenden Eltern langsam entscheiden, wer wann und für wie lange Elternzeit nimmt, oder sie müssen sich Gedanken machen über einen Betreuungsplatz für das Kind. Eine Checkliste kann helfen, nichts zu vergessen.

  • Individuelles Beschäftigungsverbot

    Nicht jede Arbeit ist für schwangere Frauen geeignet. Geht vom Arbeitsplatz eine Gefährdung für Mutter und Kind aus, wird von der Gynäkologin oder dem Gynäkologen ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen. Davon unabhängig gibt es aber auch ein individuelles Beschäftigungsverbot. Das bedeutet, dass der Arbeitsplatz per se nicht gefährlich ist. Eine Ärztin oder ein Arzt gehen aber davon aus, dass die Schwangere und ihr Baby trotzdem gefährdet sind, wenn sie weiterhin arbeitet. Das kann zum Beispiel der Fall sein bei einer Risikoschwangerschaft, bei großer psychischer Belastung oder wenn es Anzeichen gibt, dass das Baby zu früh auf die Welt kommen könnte. Dann erhält die Schwangere ein ärztliches Attest, das eine weitere Beschäftigung teilweise oder ganz verbieten kann.

Außerdem wichtig

Stillen

Haben Sie sich schon überlegt, ob Sie Ihr Kind nach der Geburt stillen möchten? Es gibt viele Gründe dafür: Mit Muttermilch bekommt Ihr Baby die bestmögliche Nahrung. Sie enthält alle Nährstoffe, die es für seine Entwicklung in den ersten Lebensmonaten braucht, auch besondere Abwehrstoffe, die Babys vor Infektionen und Allergien schützen. Bis heute ist es nicht gelungen, diese Abwehr- und Schutzstoffe künstlich herzustellen.

Stillen ist außerdem Nahrung für die Seele des Kindes. Vorausgesetzt, Sie stillen Ihr Baby gern, erfährt das Kind Wärme, Zuwendung und Zärtlichkeit. Durch die körperliche Nähe lernen sich Mutter und Kind intensiv kennen und die Bindung zwischen ihnen wächst. Diese Erfahrungen fördern eine gesunde Entwicklung des Babys.

Außerdem ist Stillen praktisch: Sie haben die Säuglingsnahrung immer dabei, sie ist jederzeit und überall in der richtigen Temperatur verfügbar, hygienisch einwandfrei und kostenlos.

Aber keine Sorge: Auch wenn Sie sich gegen das Stillen entscheiden oder nicht Stillen können, können Sie ihr Kind gesund ernähren und ihm Ihre Liebe und Zuwendung zeigen. Ihre Nachsorge-Hebamme wird Sie dazu gerne beraten.

Mehr Informationen zum Stillen finden Sie in der kostenlosen Broschüre „Das Baby“.

Stand: 13.06.2024
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