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Das Kondom

Kondome schützen vor einer Schwangerschaft und auch vor sexuell übertragbaren Infektionen. Sie bestehen meist aus einer hauchdünnen und zugleich sehr reißfesten Latexhaut, die der Mann vor dem Geschlechtsverkehr über den steifen Penis abrollt.

Was ist ein Kondom?

© BZgA/HN

Kondome bestehen meist aus einer hauchdünnen und zugleich sehr reißfesten Latexhaut. Sie werden über den steifen Penis abgerollt, weshalb es beim Sex keinen direkten Kontakt von Penis und Vagina (Scheide) gibt. Auf diese Weise bieten sie – wie das „Kondom für die Frau“ – auch einen hohen Schutz vor einer HIV-Infektion und vermindern das Risiko einer Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI) wie beispielsweise Gonorrhöe (Tripper).

Das Kondom eignet sich daher sowohl für Menschen in einer festen Partnerschaft als auch für Menschen, die sexuelle Kontakte mit neuen oder häufig wechselnden Partnerinnen oder Partnern haben.

Wie wird ein Kondom angewendet?

Mit einem Kondom zu verhüten, braucht etwas Übung. Es empfiehlt sich deshalb, allein oder in einer Situation, in der kein Schwangerschafts- oder Infektionsrisiko besteht, mit verschiedenen Marken und Größen zu experimentieren. Bei der Auswahl der richtigen Größe hilft das Kondometer. Mit der Zeit und zunehmender Erfahrung entwickelt man bald eine selbstverständliche Routine.

Das Kondom sollte schon vor dem ersten Kontakt mit der Vagina (oder dem Anus) über den Penis abgerollt werden, weil schon vor dem Orgasmus Spermien und Krankheitserreger austreten können.

Das Röllchen am Rand des Kondoms muss dabei außen sein. Wenn das Kondom versehentlich falsch herum aufgesetzt wurde (Röllchen innen), lässt es sich nicht abrollen. Werfen Sie das Kondom dann weg und benutzen Sie ein neues, denn es könnten sich bereits Spermien und Krankheitserreger daran befinden.

Jedes Kondom kann nur einmal benutzt werden.

So benutzten sie das Kondom

Prüfen Sie das Haltbarkeitsdatum auf der Verpackung. Verwenden Sie nur Kondome mit einem CE-Zeichen auf der Verpackung.

Reißen Sie die Verpackung auf. An der Seite befindet sich meist ein kleiner Einschnitt, der das erleichtert.

Der noch aufgerollte Ring des Kondoms muss außen sein. Drücken Sie das Hütchen (Reservoir) an der Spitze mit zwei Fingern zusammen und rollen Sie das Kondom über den steifen Penis ab.

Wenn Sie das Reservoir danach loslassen, sollte möglichst keine Luft darin eingeschlossen sein.

Warten Sie nach dem Sex nicht, bis der Penis weich geworden ist. Halten Sie das Kondom beim Zurückziehen am Penis fest, damit es nicht abrutscht.

Werfen Sie das Kondom nicht in die Toilette, sondern in den Müll.

Die richtige Kondomgröße

Die Formenvielfalt ist bei Kondomen sehr groß. Deshalb gibt es für fast jede Penisform auch ein passendes Kondom. Insbesondere Jugendlichen passen die Standardgrößen oft nicht richtig. Die richtige Größe ist jedoch wichtig, damit sich das Kondom ohne Probleme abrollen lässt und auch die sexuelle Erregung nicht verringert. Außerdem ist die passende Größe wichtig für die Verhütungssicherheit: „Sitzt“ das Kondom optimal, besteht eine geringere Gefahr, dass es reißt oder abrutscht.

Ein zu enges Kondom kann schneller reißen, bei einem zu großen Kondom besteht eher die Gefahr, dass es beim Sex abrutscht.

Die passende Kondomgröße ergibt sich aus dem Penisumfang. Am besten messen Sie Ihren Penisumfang an der breitesten Stelle Ihres steifen Penis und ermitteln dann die empfohlene Ringbreite des Kondoms. Dabei hilft Ihnen das Kondometer.

Üblich sind folgende Maße:

  • Kleinere Kondome: Breite etwa bei 47 oder auch 49 mm
  • Mittlere Kondome: Breite etwa bei 52 oder auch 54 mm
  • Größere Kondome: Breite etwa bei 55 oder auch 57 mm

Sie können auch eine Nummer enger oder breiter ausprobieren. Auf diese Weise finden Sie heraus, mit welcher Ringbreite sie beim Abrollen am besten zurechtkommen und sich am wohlsten fühlen.

Worauf achten beim Kondomkauf?

Drogerie- und Supermärkte bieten meist Kondome mit einer Breite zwischen 52 und 55 mm an, was einem mittleren Penisumfang bei Männern entspricht. Eine größere Auswahl an schlankeren oder breiteren Kondomen und verschiedenen Zwischengrößen von 47 bis 69 mm (das entspricht einem Penisumfang von 95 bis 150 mm) ist in Onlineshops erhältlich.

Kondome gibt es in vielfältigen Farben und Formen. Kaufen sollten Sie in jedem Fall nur Markenfabrikate mit der CE-Kennzeichnung, die aus einer vierstelligen Nummer besteht. Auf der Packung sollte außerdem ein Haltbarkeitsdatum stehen.

  • Haltbar sind Kondome maximal vier bis fünf Jahre. Ist das Haltbarkeitsdatum abgelaufen, sollten Sie die Kondome nicht mehr benutzen.
  • Da Sie im Urlaub nicht in allen Ländern Ihre richtige Größe finden werden, ist es gut, genügend Kondome im Reisegepäck zu haben.
  • Wenn Sie selbst, Ihre Partnerin oder Ihr Partner auf Latex allergisch reagieren, sind auch latexfreie Kondome erhältlich.

Wie sicher verhüten Kondome?

Wenn die passende Größe gefunden wurde und genügend Routine bei der Anwendung besteht, sind Kondom ein sicheres Verhütungsmittel. Von 1000 Frauen, deren Partner ein Jahr lang nur mit Kondomen verhüten und dabei alles richtig machen, werden trotzdem 20 schwanger. Weil die korrekte Anwendung von Kondomen Übung und Erfahrung braucht, kann es im Alltag zu verschiedenen Anwendungsfehlern kommen. Manchmal wird die Verhütung auch vergessen. Bei einer solchen „Alltagsanwendung“ werden innerhalb eines Jahres 60 bis 130 von 1000 Frauen schwanger.

Was kann die Verhütungssicherheit des Kondoms gefährden?

  • Manchmal werden die Sicherheitshinweise für die Anwendung und die Aufbewahrung nicht beachtet.
  • Kondome vertragen keine Hitze und sollten deshalb nicht in der Sonne liegen. Auch in Hosentaschen, Geldbeuteln oder Kosmetiktaschen kann ein Kondompäckchen leicht beschädigt werden.
  • Wird ein Gleitmittel benutzt, sollten dafür keine ölhaltigen Cremes, Vaseline oder Massageöle verwendet werden, weil sie das Latex angreifen. Das gilt auch für bestimmte im Genitalbereich angewandte Medikamente und Salben. Für Kondome geeignete Gleitmittel sind immer wasserlöslich und können in Apotheken und Drogerien gekauft werden. Latexfreie Kondome bestehen aus Polyurethan und können unbesorgt mit ölhaltigen Gleitmitteln benutzt werden.

Wenn ein Kondom reißt oder abrutscht

Haben Sie Schwierigkeiten, das Kondom abzurollen, ist es wahrscheinlich zu eng. Probieren Sie deshalb ein breiteres Kondom aus. Kommt es wiederholt vor, dass das Kondom beim Sex abrutscht, versuchen Sie es am besten mit einem engeren Kondom.

Es kann passieren, dass ein Kondom reißt und nicht vollständig aus der Vagina oder dem After herausgezogen werden kann. Lassen sich die Reste nicht mit dem Finger „herausfischen“, sollten Sie sich nicht scheuen, spätestes nach ein paar Tagen eine Ärztin oder einen Arzt um Hilfe zu bitten.

Spülungen führen meist nicht zum Ziel. Auch von Versuchen, mit einer Pinzette oder Ähnlichem an die Kondomreste heranzukommen, sollten Sie wegen der Verletzungsgefahr absehen.

Geschieht eine Panne und besteht das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft, sollten Sie überlegen, ob die "Pille danach" für Sie infrage kommt.

Kosten

Latex-Kondome kosten je nach Packungsgröße zwischen 20 Cent und 1,20 Euro. Latexfreie Kondome aus Polyurethan kosten pro Stück ab 1 Euro.

Stand: 27.06.2023

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (2023). S2k-Leitlinie: Nicht-hormonelle Kontrazeption. AWMF 015-095.

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Sundaram, A., Vaughan, B., Kost, K., Bankole, A., Finer, L., Singh, S., & Trussell, J. (2017). Contraceptive Failure in the United States: Estimates from the 2006-2010 National Survey of Family Growth. Perspectives on sexual and reproductive health, 49(1), 7–16. DOI: 10.1363/psrh.12017.