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Wartezeiten

Lässt die Schwangerschaft eine gewisse Zeit auf sich warten, ist das durchaus normal. Viele komplexe Abläufe sind nötig, damit eine Frau schwanger werden kann. Unter bestimmten Bedingungen ist es jedoch sinnvoll, bald ärztlichen Rat zu suchen.

Damit eine Frau schwanger werden kann, muss der Samen des Mannes durch ihre Vagina (Scheide) und Gebärmutter in die Eileiter gelangen und dort auf eine befruchtungsfähige Eizelle treffen. Je mehr befruchtungsfähige Samenzellen die Samenflüssigkeit enthält, desto größer sind die Chancen einer Schwangerschaft. (mehr dazu siehe „Was bei der Fortpflanzung geschieht“)

Das richtige Timing

Befruchtungsfähige Spermien (Samenzellen) können nur an wenigen Tagen im Monat auf eine empfängnisbereite Eizelle treffen. Im Allgemeinen bildet der weibliche Körper einmal pro Monatszyklus eine reife Eizelle. Nach dem Eisprung  bleibt die Eizelle für etwa 24 Stunden befruchtungsfähig. Spermien überleben im Körper der Frau zwei bis fünf Tage, zum Teil bis zu sieben Tage.

© BZgA
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Der optimale Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr, der zu einer Empfängnis führen soll, sind deshalb der Tag des Eisprungs und die darauffolgenden 24 Stunden. Aber auch wenn das Paar ein bis zwei Tage vor dem Eisprung miteinander schläft, ist die Chance auf eine Befruchtung groß, da die Spermien im Eileiter auf die empfängnisbereite Eizelle „warten“ können. Frauen können den exakten Termin des Eisprungs oft nicht spüren und auch nicht genau voraussagen. Daher gilt die Faustregel: In einem 28-Tage-Zyklus liegt die günstigste Zeit für eine Empfängnis ungefähr zwischen dem neunten und dem 18. Zyklustag.

Es kann sinnvoll sein, stärker auf den Monatszyklus zu achten und sich mit den Zeichen für die fruchtbaren Tage zu beschäftigen. Eine Empfängnis wird wahrscheinlicher, wenn ein Paar alle zwei bis drei Tage Geschlechtsverkehr hat und so diese Tage bewusst „nutzt“. Lust und Freude am Sex sind über längere Zeit jedoch wichtiger als eine allzu genaue Planung.

Wartezeiten gehören dazu

Viele Menschen erwarten, dass eine Schwangerschaft eintritt, sobald sie nicht mehr verhüten. Die Voraussetzungen für eine Empfängnis sind jedoch komplex. Manchmal braucht es Geduld. Ein Drittel aller Frauen muss länger als ein Jahr warten, bis sich eine Schwangerschaft einstellt. Auch mehrmonatige Wartezeiten sind also nicht unbedingt ein Grund zur Sorge.

Bei Frauen zwischen 20 und 30 Jahren liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft bei etwa 30 % pro Monatszyklus. Im Schnitt werden jüngere Frauen schneller schwanger als ältere. Eine 35-jährige Frau hat unter Umständen nicht mehr in jedem Zyklus einen Eisprung, da ihre Hormonproduktion abzunehmen beginnt.

Bei Männern nimmt die Fruchtbarkeit erst ab 40 Jahren allmählich ab. Es werden weniger Spermien gebildet, deren Befruchtungsfähigkeit zudem nachlassen kann.

Wann ist die „normale“ Wartezeit überschritten?

Als normale Wartezeit auf eine Schwangerschaft gilt aus medizinischer Sicht durchschnittlich ein Jahr, abhängig vom Alter und der medizinischen Vorgeschichte der Frau und ihres Partners. Frauen unter 28 Jahren können deshalb durchaus eineinhalb Jahre warten, bis sie ärztliche Hilfe suchen – sofern bei beiden Partnern keine bekannten Vorerkrankungen bestehen.

Frauen zwischen 28 und 32 Jahren wird empfohlen, nach etwa einem Jahr Wartezeit zur Ärztin oder zum Arzt zu gehen, wenn sie nicht schwanger werden. Ältere Frauen sollten sich bereits nach einem halben Jahr ärztlich untersuchen lassen. Denn auch eine eventuelle Kinderwunsch-Behandlung ist erfolgreicher, je jünger eine Frau ist.

Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass Fortpflanzungsorgane zum Beispiel durch Operationen, Infektionen oder hormonelle Probleme geschädigt sind, kann es ebenfalls sinnvoll sein, sich nach kürzerer Wartezeit ärztlich untersuchen zu lassen. Auch bei wiederholten Fehlgeburten ist es ratsam, die Ursachen abzuklären. Ab drei Fehlgeburten in Folge spricht man von habituellen Fehlgeburten.

Stand: 22.02.2017
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