Fragen rund um die Schwangerschaft?
Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden ...

Neugeborenen-Gelbsucht

Die Neugeborenen-Gelbsucht ist fast immer harmlos. Sie tritt bei etwa 70 % aller Babys ab dem 2. oder 3. Tag nach der Geburt auf.

Was ist die Ursache für eine Neugeborenen-Gelbsucht?

Anders als eine richtige Gelbsucht (Hepatitis) ist die Neugeborenen-Gelbsucht keine Infektionskrankheit. Sie entsteht vielmehr, weil die Leber eines neugeborenen Babys erst langsam anfängt zu arbeiten. Dadurch gelangt Bilirubin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs, vermehrt in die Blutbahn des Babys. In der Folge färben sich das Weiße der Augen und die Haut mehr oder weniger stark gelblich. Nach 10 bis 14 Tagen verschwindet die Gelbfärbung meist wieder von selbst.

Wann muss eine Neugeborenen-Gelbsucht behandelt werden?

In seltenen Fällen geht eine Neugeborenen-Gelbsucht aber auf eine Erkrankung zurück, die behandelt werden muss. Warnzeichen dafür sind:

  • Die Augen und die Haut Ihres Babys färben sich schon am ersten Tag nach der Geburt gelblich.
  • Die Gelbfärbung tritt erst auf, wenn Ihr Kind schon 2 Wochen alt ist.
  • Ihr Baby trinkt schlecht, atmet schwer und hat Fieber – Umstände, unter denen das Kind im 1. Lebensjahr immer zu einer Ärztin oder einem Arzt sollte.

Dann sollten unbedingt die Bilirubin-Werte des Kindes gemessen und regelmäßig kontrolliert werden. Die Messung kann mit einem Bluttest oder einem speziellen Hautsensor durchgeführt werden.

Ist Ihr Kind im Krankenhaus zur Welt gekommen, gehört die Bilirubin-Messung zur Versorgung der Neugeborenen. Haben Sie Ihr Kind zu Hause oder in einem Geburtshaus geboren und zeigt sich eine Gelbfärbung des Kindes, sollten Sie in jedem Fall zu einer Kinderärztin oder einem Kinderarzt gehen, um das Kind untersuchen zu lassen – auch, wenn es sonst keine Krankheitszeichen hat.

Liegt die Bilirubin-Konzentration über einem bestimmten Grenzwert, wird Ihr Baby meist mit einer Lichttherapie behandelt. Blaues UV-Licht bewirkt, dass sich das Bilirubin schneller abbaut und mit dem Urin ausgeschieden wird. Um die Augen des Babys nicht zu gefährden, bekommt es während der Phototherapie eine Augenbinde. 
In sehr seltenen schweren Fällen kann ein Blutaustausch beim Baby notwendig sein.

Stand: 13.06.2025

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2022). AWMF-Leitlinie: Betreuung von Neugeborenen in der Geburtsklinik. S2k-LL 024-005. https://register.awmf.org/assets/guidelines/024-005l_S2k_Betreuung-von-Neugeborenen-in-der-Geburtsklinik_2022-01.pdf

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2015). AWMF-Leitlinie: Hyperbilirubinämie des Neugeborenen – Diagnostik und Therapie. S2K-LL 024/007. https://gnpi.de/wp-content/uploads/2020/07/024-007l_S2k_Hyperbilirubinaemie_Neugeborenen_Diagnostik_Therapie_2015-08.pdf

Berns, Monika (2017). Hyperbilirubinämie. Screening für alle Neugeborenen. Die Hebamme, e 2017; 30: 263–269. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0043-113032.pdf

Der Text dieser Seite ist, soweit es nicht anders vermerkt ist, urheberrechtlich geschützt und lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Nicht kommerziell-Keine Bearbeitung Lizenz 3.0 Germany. Bitte beachten Sie unsere Verwendungshinweise.