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Dammriss

Wenn der Kopf des Kindes geboren wird, werden Vagina (Scheide) und Damm - die Verbindung zwischen Vagina und After - stark gedehnt. Dadurch kann es zu einem Dammriss kommen. Muss eine Geburt eingeleitet werden, ist das Kind sehr groß (über 4000 Gramm) oder dauert die Austreibungsphase sehr lang, erhöht sich das Risiko für einen Dammriss. Das gilt grundsätzlich auch, wenn Hilfsmittel wie eine Geburtszange oder eine Saugglocke eingesetzt werden oder bei einer Periduralanästhesie. In seltenen Fällen kann der Damm bis in den After reißen. Und auch am Muttermund oder in der Vagina kann es gelegentlich Rissverletzungen geben, die oft stark bluten. 

Dammrisse werden in vier Schweregrade unterteilt. Kleinere Einrisse der Vagina oder des Damms verheilen oft problemlos ohne Naht. Größere Verletzungen, bei denen manchmal auch die inneren kleinen Vulvalippen (Schamlippen) oder der After betroffen sind, werden in lokaler Betäubung genäht. Die Heilung solcher Wunden dauert im Durchschnitt zehn Tage. Die Fäden müssen nicht gezogen werden, sondern lösen sich von alleine auf.

Manchmal ist ein Schmerzmittel zur Entspannung notwendig, bei einer Infektion der Naht kann ein Antibiotikum erforderlich werden.

Es gibt viele Hebammen-Tipps, um das Abheilen zu fördern. In der Praxis hat sich Folgendes bewährt: Brennt die Wunde beim Wasserlassen, dann hilft es, warmes Wasser mit dem Duschkopf oder mit einem Becher über die Wunde laufen zu lassen. Anfangs kann die Auflage von gekühlten Gel-Pads auf die Naht oder von Binden, die im Kühlschrank gelagert waren, schmerzlindernd wirken, später kurze warme Sitzbäder mit Lavendel-, Arnika- oder anderen entzündungshemmenden Zusätzen. Manche Frauen empfinden Sitzringe als angenehm. Sie können helfen, den Druck auf das Gewebe und die Naht besser zu verteilen.

Zwischendurch ohne Slip und Vorlage frische Luft an die Wunde zu lassen, zum Beispiel im Bett, fördert die Wundheilung. Wenn die Beschwerden weiter anhalten, sollten Hebamme oder Frauenärztin die Naht anschauen und prüfen, ob es Komplikationen wie eine Infektion oder ein Hämatom gibt.

Gut ist es auch, durch eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit die Verdauung in Gang zu halten und so einer Verstopfung vorzubeugen. Beim Stuhlgang nicht stark zu pressen und zuvor den After mit Vaseline oder einem Speiseöl gleitfähiger zu machen, kann dazu beitragen, dass der Stuhlgang nicht allzu stark schmerzt.

Stand: 06.01.2016
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